Im März 2023 ist dieses Buch zur Geschichte grün-alternativer Politik für Bickenbach erschienen.
In der Einleitung des Buches wird ausgeführt:
Im Dezember 2020 blickt die Kommunale Alternative in Bickenbach (KOMM,A) auf
20 Jahre ihres Bestehens zurück.
Grün-alternative Politik gibt es in Bickenbach aber schon seit Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Anlässlich unseres Jubiläums wollen wir daher nicht nur die Geschichte von KOMM,A betrachten, sondern auch die Anfänge unserer politischen Arbeit mit in den Blick nehmen.
Vor 40 Jahren trat in Bickenbach eine neue politische Kraft auf den Plan. Diese Bewegung fand zeitgleich statt mit der Gründung der Partei ‘Die Grünen’ in der Bundesrepublik Deutschland und mit dem Zusammenschluss von Menschen in unseren Nachbargemeinden Alsbach-Hähnlein und Seeheim-Jugenheim mit mehr oder weniger Nähe zur neuen politischen Partei. Die Motive Erhalt der Natur bzw. Umweltschutz, Stärkung der Friedensbewegung, Steigerung der gesellschaftlichen Solidarität und einer sozialen Angleichung, Abkehr von der Atomenergiegewinnung und Praktizierung von Willy Brands ‘Mehr Demokratie wagen’ waren durchgängig prägend.
In unserer Gemeinde gab es Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts einen zusätzlichen lokalpolitischen Auslöser: Zur Verringerung des Durchgangsverkehrs sollte eine Umgehungsstraße in die Frischluftschneise zwischen Bickenbach und den Ortsteilen Alsbach und Jugenheim unserer Nachbargemeinden im Osten gebaut werden – teilweise in einem Trog geführt. Die öffentliche Debatte darum und daraus resultierend der Zusammenschluss aktiver Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher politischer Couleur zur Verhinderung dieses ‘Monstrums’ führte zur Gründung der ‘Freien Liste Umweltschutz Bickenbach’ (FLUB) und zur Teilnahme an der Kommunalwahl 1981. Diese Liste konstituierte sich mit Geburtshilfe der ihrerseits im Entstehen begriffenen Kreis-Grünen, aber bewusst unabhängig von ihnen.
Mit der vorliegenden Dokumentation versuchen wir als verbliebene Zeitzeug*innen eine kommentierte Darstellung der Geschichte und Entwicklung der Bickenbacher Grün-Alternativen. Wer waren die durchaus heterogenen Akteurinnen und Akteure? Welche Umbrüche führten von der FLUB über den Bickenbacher Ortsverband der Grünen Partei bis hin zur unabhängigen Wähler*innen-Initiative Kommunale Alternative Bickenbach (KOMM,A)? Was konnten die hiesigen Grün-Alternativen in 40-jähriger parlamentarischer Oppositionsrolle bewirken? Welcher Fußabdruck ist erkennbar neben den großen örtlichen Themen:
• innerörtliche Verkehrsberuhigung durch Umgehungsstraßenbau
• Entwicklung der Ortsmitte zwischen Dorferneuerung und dem Investorenprojekt ‘Neue Mitte’
• Umzug des Rathauses ins ehemalige Jagdschloss
• Sanierung des Bürgerhauses versus Neubau
• Direktwahl des Bürgermeisters als einzigem hauptamtlichen, bezahlten politischen Beamten
• Scheitern des lokalen ‘Agenda 21-Prozesses’?
Abrunden wollen wir diese Betrachtung mit kurzen Statements dreier Zeitzeugen aus den Reihen unserer politischen Mitbewerber, die wir um eine politische Bewertung unserer Entwicklung baten.
Die erste Generation der Bickenbacher Grün-Alternativen tritt ab. Dies soll Anlass sein, einen Beitrag gegen das Vergessen zu leisten. Wir wollen Kontinuitäten aufzeigen und durchaus auch unser Handeln rechtfertigen. Gleichzeitig wollen wir unsere Nachfahren ermutigen und Hilfestellung geben, aus der Geschichte zu lernen.
Nicht zuletzt leisten wir einen Beitrag zur lokalen Geschichtsschreibung in Ergänzung und Fortführung der Bickenbacher Ortschronik, ähnlich vielen Vereinen unserer Gemeinde.
Viel Spaß beim Lesen!
Bickenbach im Sommer 2021
Birgit Köhler Günther – Klaus Peter Creamer – Ulrich Friedrich Koch
Hier das Buch als digitale Version zum Download:
Ulrich Friedrich Koch: 40 Jahre grün-alternative Politik für Bickenbach
sowie der link zum
Archiv von KOMM,A auf der Homepage