Bei der Waldbegehung am 6. September 2022 wurden einige Verbesserungen an der aktuellen Strategie vorgeschlagen. Auf der Grundlage dieser Vorschläge wird der Gemeindevorstand gebeten, den Waldwirtschaftsplan 2023 um folgende Punkte zu verändern bzw. zu ergänzen:
Bezüglich der im Februar 2022 bearbeiteten Abteilung 13B soll Folgendes gelten:
Schutz- und Erholungsfunktionen: Der Wald kann die Schutz- und Erholungsfunktionen nur erbringen, wenn ein entsprechender Waldaufbau vorhanden ist. Dabei ist vor allem die Bedeutung des Waldinnenklimas hervorzuheben. Bedingt durch die Auflösung der Bestände ist dies in Teilen des Gemeindewaldes gefährdet. Die Folge sind Hitze und Trockenstress, die die Naturverjüngung erschweren oder vertrocknen lassen (dasselbe gilt umso mehr für Pflanzung). Jegliche Auflichtung des Kronendaches, und seien es nur einzelne Kiefern, muss daher unter allen Umständen auf ein absolut notwendiges Minimum (Verkehrssicherung) reduziert werden.
Ein weiteres Problem ist, wie von Dirk Hungenberg mehrfach betont, der hohe Verbissdruck durch Rotwild (Rehverbiss). Um die Naturverjüngung zu ermöglichen, müssen daher Zäune gestellt werden, wo Naturverjüngung erfolgen soll (dasselbe gilt für Pflanzung). Sollten dafür aus Gründen der Arbeitssicherung Fällungen abgängiger Bäume nötig werden, werden diese motormanuell und ggf. mit Seilunterstützung vorgenommen und das Totholz als natürlicher Verbissschutz, Wasserspeicher und zur Humusbildung und Förderung der Artenvielfalt im Wald belassen.
Ein sehr großer Anteil der gepflanzten Bäume sind im Moment Kiefern. Ziel sollte es aber sein, den Laubbaumanteil zu erhöhen. Auch im Hinblick auf die Feuergefährlichkeit der Kiefer sollte die Pflanzung von Kiefern auf ein Minimum reduziert werden. (Analoges gilt für die Pflanzung von Douglasien; da Douglasien mehr Wasser als Buche, Kiefer und Fichte brauchen, ist von der Pflanzung unter den gegebenen klimatischen Bedingungen abzusehen.)
Der Totholzanteil im Wald sollte erhöht werden. Während die Zersetzung nach und nach weiter fortschreitet, dient das Totholz einer großen Zahl von Tieren und Pflanzen als ideales Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- oder Überwinterungshabitat. Außerdem bietet es Schutz vor Fressfeinden. Ohne Totholz sind Fledermäuse, Käuze, Siebenschläfer und Co. oft wohnungslos. Es dient zudem als Wasserspeicher und ist die Grundlage für einen gesunden Waldboden.