Praktische Solidarität ist notwendig zusätzlich zu den wichtigen Gesten und Worte der Anteilnahme und des Protests gegen Krieg und Gewalt.
Kriege sind auch für den Aggressor teuer.
Die russische Militärmaschinerie finanziert sich ganz wesentlich aus den Einnahmen des Verkaufs von fossilen Energieträgern Gas, Öl und Kohle.
Unser Land ist derzeit zu 55% von Gas- und etwa 40% von Öl- und Kohle-Importen aus Russland abhängig. Deutschland bezieht und bezahlt nach wie vor diese Lieferungen aus Russland und finanziert so diesen Krieg mit. Schließlich wurden die russischen Banken nicht komplett aus dem SWIFT-Verfahren ausgeschlossen, damit die Zahlungswege für den Energiebezug aus Russland weiter funktionieren.
Andererseits fürchtet die deutsche Regierung um die Akzeptanz Ihrer Maßnahmen gegen den Krieg und den Aggressor, sobald die Bevölkerung negative Auswirkungen am eigenen Leib erfahre.
Wir alle können als einzelne Menschen aktiv etwas gegen diesen Krieg tun und der deutschen Regierung Mut machen.
Zeigen wir den russischen Kriegstreibern, dass wir ohne ihre Energielieferung auskommen können, auch wenn dies Einschränkungen für unsere Bequemlichkeit bedeutet.
Machen wir der deutschen Politik klar, dass wir bereit sind, Konsequenzen aus Sanktionsmaßnahmen gegenüber der russischen Regierung mitzutragen.
Was kann getan werden:
Alternativ kann man ein- oder mehrmals pro Monat einen Tag bzw. 24 Stunden
Wichtig ist, sich nicht selbst zu hintergehen, sondern eine ehrliche Energiesparbilanz zu ziehen.
Diese Aktionsform kann weiter entwickelt werden.
Bickenbach, den 9. März 2022
2 Comments
Mich hat es interessiert, wo meine Schmerzgrenze bei der Frage zur Raumtemperatur beginnt und habe es seit einer Woche wirklich ausprobiert:
– Heizköper aus im Schlafzimmer bedeutet, eine wärmere Decke, dickeres Schlafzeug und sogar bei den Minusgraden Stundenweise Wollstrümpfe und -Mütze zu nutzen. Ich habe unerwartet gut geschlafen.
– In allen gerade nicht benutzen Räumen die Heizung auf * Frostschutz gestellt (WC, Vorratsraum, Gästezimmer, stundenweise auch im nicht benutzten Büro). Wenn ich Tätigkeiten im Sitzen zu erledigen hatte, brauchte ich eine Decke über die Knie/Beine, um das früherer “normale ” Wärmgegefühl zu haben. Eine dickere Jacke war nötig.
– Im Bad erst früh die Heizung ganz aufgedreht und nach Benutzung wieder auf *, wenn die Sonne draußen scheint – sonst auf niedrigerer Temperatur wegen Schimmelgefahr auch gut gelüftet. Das war gewöhnungsbedürftig, aber Bettsocken und Morgenmantel haben gut gewärmt.
– Das Tee-Kaffeewasser kurz vor dem Sprudeln abstellen, die Restwärme reicht, dass das Wasser kocht. Auch beim Essens-Kochvorgang früher runterschalten, bevor der Deckel sich mit Klappern bemerkbar macht.
– Alle Steckerleisten mit Kippschaltern auf 0 stellen (d.h. dann brennt auch keine kleines rotes Lämpchen mehr!) und alle stand-bye Schalter auf aus. Es sind viel mehr, als ich geschätzt hatte!
– Bewußter als sonst Fahrgmeinschaften abgesprochen und Einkäufe mit Auto zusammengefasst. Lieber Umdisponiert, als wegen jeder Kleinigkeit schnell mal loszufahren.
Ich bin gespannt, wie es anderen damit geht.
Die tägliche Mahnwache – seit dem 25. Februar 2022 am Bickenbacher Mahnmal an der Jugenheimer Straße immer von 18.00-18.15 Uhr – zeigt die tiefe Betroffenheit aller Generationen über militärische Angriffe Russlands in der Ukraine.
Zugleich kommt es auch dem Bedürfnis nach Informationsaustausch – zur aktuellen Lage der Flüchtlinge, die bereits in Bickenbach angekommen sind – entgegen.
Öffentliche Treffs bietet derzeit die Baptisten Gemeinde in ihrem Café Eckpunkt in der Bahnhofstraße Samstag- und Sonntag Nachmittag an.