Wie wirken sich 74 neue Wohnungen und 172 zusätzliche Stellplätze in der Ortsmitte aus?
Passt die geplante Baumasse in unsere Ortsmitte?
Soll sich Bickenbach eher dörflich oder eher städtisch entwickeln?
Kann sich unsere Gemeinde den Verzicht auf die jetzt wegfallende Grünfläche der ehemaligen Gärten im Blockinnenbereich leisten?
Ist das Fehlen einer Planung für Ausgleichsmaßnahmen angesichts des geplanten Eingriffs durch das Investorenprojekt hinnehmbar?
Zeichnet sich die Bauleitplanung zur Ortsmitte durch Klimaschutz und Nachhaltigkeit aus?
Haben die gemeindlichen Entscheidungsträger Vorstellungen über Ziele der Ortsentwicklung für die kommenden 50 bis 100 Jahren entwickelt?
Ist ein Preis von 300 Euro pro Quadratmeter Bauland in unserer Ortsmitte angemessen?
Sollten Groß-Investoren an den Kosten der gemeindlichen Infrastruktur beteiligt werden?
Wurde die Bürgerschaft in ausreichendem Maß zur vorliegenden Bauleitplanung in der Ortsmitte gehört?
Der zweite Teil entwickelt Annahmen, die sich aus den Fragen ergeben. Diese Form soll vor dem Reflex schützen, mit den immer gleichen Überlegungen die immer gleichen Lösungen zu entwickeln. Fragen und Hypothesen bieten eine Chance, neue Lösungsoptionen zu entwickeln.
Fragen | Hypothesen (Annahmen) |
Welchen Zielen von Ortsentwicklung folgen die gemeindlichen Entscheidungsträger:innen? | Es existieren keine Vorstellungen über die Ortsentwicklung. |
Welchen Zielen folgt der vorliegende Bebauungsplan? | Es besteht kein bürgerschaftlicher Konsens über Ziele und Zwecke. |
Wenn wir heute nochmal von vorne anfangen könnten: Was würden wir anders machen? | Es gibt Entwicklungen im Kontext ′Neue Mitte’, die von einigen als Fehlentwicklung anerkannt werden. Das könnte eine Ausgangsbasis für einen Neuanfang sein. |
Was hindert uns, die Bauleitplanung nochmal neu zu starten? | Die Kosten sind hoch und viele würden ihr ′Gesicht verlieren’. |
Wenn wir in Bickenbach in fünf Jahren auf die ′Neue Mitte’ schauen: Wie würden wir vermutlich reagieren? | Vermutlich wäre niemand stolz auf den künftigen Bau: Zu grob, zu klotzig, zu unpassend… |
Wie würde Bickenbach für das Projekt ′Neue Mitte’ bei einem Wettbewerb für optimale Bürger:innen-Beteiligung vermutlich abschneiden? | Unzureichende Beteiligung der Bürgerschaft würde keinesfalls für einen vorderen Podiumsplatz reichen. |
Was passiert, wenn nichts passiert? | Fronten bleiben verhärtet, die Kommunikation gestört, Beziehungen belastet, Zusammenarbeit erschwert, Vertrauen zerstört, Hoffnungen enttäuscht. Der Glaube in die Demokratie als gute Regierungsform wird erschüttert. |
Was würde passieren, wenn es keinen Investor gäbe? | Neue Planung mit einem anderen Kostenrahmen würde zu anderen Optionen führen. Ob die inhaltlich schlechter wären, bleibt ungewiss. |
Wie würden die Menschen in Bickenbach wohl reagieren, wenn die ′Neue Mitte’ ein ′Park der Begegnung’ würde? | Solch ein Park würde viele erfreuen – sicher auch Menschen in den Seniorenheimen am Ortsrand, die ein attraktives Ziel für Spaziergänge hätten und besser in die Ortsgemeinschaft integriert wären. |
Was könnte helfen, die verhärtete Kommunikation wieder in Gang zu setzen? Wer müsste dafür was tun? | Die Erkenntnis macht sich breit, dass, wenn nichts passiert bzw. alles einfach weitergeht, die Konsequenzen sozial sehr belasten werden. Prominente Fürsprecher werden deshalb initiativ. Sie erklären öffentlich, einen Fehler gemacht zu haben, und bieten neue Gespräche an. |