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Inkaufnehmen der AfD-Stimmen

29. Januar 2025
Kategorien
  • Dokumentation
Schlagworte
An: Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU)
Betreff: Inkaufnehmen der AfD-Stimmen

 

Sehr geehrter Herr Merz, sehr geehrter Herr Söder, sehr geehrte Damen und Herren,

dieser Tage wird Sie (hoffentlich) viel Post erreichen, ggf. mit ähnlichem Erschrecken geschrieben wie meine Mail hier.
Ich bin Psychologin und Psychotherapeutin; ich schreibe das, weil ich auch aus fachlicher Expertise schreibe.
Vorab: Es ist nicht vertrauenserweckend, wenn Sätze, die Sie einmal vor ein paar Wochen gesagt haben, Makulatur werden, weil Sie nun das Gegenteil tun. Das fördert den Vertrauensverlust.
Zum Thema Ihrer schwierigen Aussagen zu Asyl und Migration:
– Diese Aussagen widersprechen EU-Recht, was Sie, Herr Merz, selbst wissen; sie dennoch zu tätigen ist ein schwer verträglicher Populismus, der die AFD nachahmt und an den Stil von Donald Trump erinnert. Sie verspielen damit das seriöse Profil der CDU. Und Sie reihen sich ein in eine sachferne und ausschließlich emotionale Debatte.
– Diese Aussagen sind inhaltlich falsch; denn Sie werden damit Gewalt nicht beenden. Sie ignorieren die „anderen“ Taten, die genauso gewaltvoll Menschenleben beendet haben (Halle, Hanau etc.). Psychisch Kranke, die durch Traumata erkrankt sind (z. B. an einer Posttraumatischen Belastungsstörung und/oder Depression), die sich nicht in Behandlung begeben, können (auch nur zu einem kleinen Teil! … die Sache ist komplex und eben NICHT schwarz-weiß) gewalttätig werden – gegen sich und/oder gegen andere. Ja, wir haben hier Flüchtlinge mit sehr traumatischen Erfahrungen. Und das eigentliche Problem ist, dass wir dafür nichts tun! Das Asylbewerberleistungsgesetz ist im Gegenteil erst kürzlich verschlechtert worden! 3 Jahre erhalten Flüchtlinge nur eingeschränkte psychosoziale Leistungen! (https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148835/Aerzte-und-Psychotherapeuten-kritisieren-Einschraenkung-der-Gesundheitsversorgung-fuer-Asylbewerber)
Hinzukommt die sonstige Art und Weise, wie mit den Geflüchteten hier umgegangen wird, wie sie untergebracht sind. Alles Ab- und Entwertungen! Das verschlimmert die Symptomatik.
Und das, was ich schreibe, gilt für jeden Menschen, der psychisch traumatisiert und erkrankt ist. Egal, ob aus Afghanistan oder aus Buxtehude.
Ich fürchte nur, diese Sachargumente interessieren Sie nicht. Sollten Sie aber, wenn Sie nicht vollends zu den Vereinfachern und damit mitnichten die Realität Abbildenden der AFD gehören wollen.
Sie verspielen damit unsere Demokratie.
Sie erleben mich als Psychologin fassungslos, dass die letzen Überlebenden zwischen 33 und 45 noch nicht mal tot sind und das ganze wieder anfängt. Und noch nicht mal verbrämt, sondern nahezu identisch. Möchten Sie dazugehören? Was möchten Sie, was einmal über diese Zeit in den Geschichtsbüchern über Sie stehen soll? Etwa, dass auch die CDU/CSU mit Wegbereiterin war eines neuen Faschismus? Das kann ich nicht glauben.
Ich hoffe, meine Zeilen (und die der anderen, die ähnlich enttäuscht und vielleicht auch entsetzt sind) treffen noch auf ein offenes Ohr bei Ihnen.
Überdenken Sie Ihren Antrag und gehen Sie ins Gespräch mit den Noch-Regierungsparteien. Zeigen Sie Anstand und Haltung!
Es grüßt Sie freundlich
Anke Hofmann

Anke Hofmann war von 2000 bis zu ihrem Wegzug aus Bickenbach im Jahr 2007 erste Vorsitzende von KOMM,A Bickenbach.
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1 Comment

  1. Patrik Ebbers sagt:
    29. Januar 2025 um 20:38 Uhr

    Herzlichen Dank Frau Hofmann,
    ihre klare und sachliche Argumentation tut sehr gut und spricht mir aus dem Herzen.

    Jedes CDU Mitglied, dass jetzt noch Wahlkampf für einen Kanzlerkandidaten macht, der Hass schürt und mit Faschisten paktiert, sollte sich in Grund und Boden schämen oder konsequent sein und sein Parteibuch abgeben.
    Gemeint sind natürlich auch die Mitläufer der FDP.

    Wem noch weitere Sachargumente fehlen, dem möchte ich die Nachricht eines Freundes ans Herz legen, die mich in diesen Tagen erreicht hat:

    Wie wunderbar Mensch sein kann!
    von: Erdal Uğur Ahlatçı

    Es ist Bundestagswahl und das Hauptwahlkampfthema ist nicht, dass 2,8 Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben!

    Es ist nicht, dass 360 Mädchen und Frauen allein im Jahr 2023 von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet wurden, beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland!

    Es ist nicht, dass 15.000 bis 20.000 Kinder jedes Jahr Opfer sexuellen Missbrauchs werden!

    Es ist nicht, dass 93.000 Kinder in Heimen oder Pflegefamilien aufwachsen!

    Es ist nicht, dass 13,8 Millionen Menschen in Deutschland in Armut leben!

    Es ist nicht, dass die Reallöhne in Deutschland trotz Tarifabschlüssen seit Jahren sinken!

    Es ist nicht, dass in vielen Städten die Mieten so hoch sind, dass selbst Normalverdiener sich kaum noch ein Zuhause leisten können!

    Es ist nicht, dass der Fachkräftemangel die Wirtschaft lähmt. 1,7 Millionen Stellen sind unbesetzt!

    Es ist nicht, dass die Digitalisierung seit Jahren verschlafen wird. Schulen ohne WLAN, Behörden mit Faxgeräten, Unternehmen, die Milliarden durch veraltete Prozesse verlieren – in einem der reichsten Länder der Welt!

    Es ist nicht der Klimawandel, der längst unsere Infrastruktur, unsere Wirtschaft und unsere Lebensgrundlagen bedroht!

    Es ist nicht die Gefahr für unsere Demokratie durch Fake News und Desinformation, die gezielt Debatten manipulieren und die Bundestagswahl 2025 massiv beeinflussen können!

    Es ist nicht, dass 217 Menschen seit 1990 aus rassistischen Motiven ermordet wurden!

    Nein, das Hauptwahlkampfthema ist der Mord eines psychisch kranken Geflüchteten in Aschaffenburg.
    Und nein, es wird nicht über das Versagen der bayerischen Behörden gesprochen, die diesen Mann weder behandelt noch überwacht haben, obwohl er psychisch krank war.
    Es wird auch nicht gefragt, wie das Verbrechen hätte verhindert werden können.
    Stattdessen wird die Herkunft des Täters zur Schlagzeile gemacht – und Migration und das Asylgesetz werden als “Schicksalsfrage” inszeniert.

    Dabei lag die Zahl der Asylanträge in Deutschland 2024 um 30 % unter der des Jahres 2023. Migration ist weder die Krise Nummer eins noch das zentrale Problem dieses Landes – sie wird von rechtspopulistischen Parteien dazu gemacht, um Ängste zu schüren.

    Und die demokratischen Parteien übernehmen dieses Thema aus Angst, Wählerstimmen zu verlieren, anstatt sich den echten Herausforderungen zu stellen.

    Denn es ist leichter, Wahlkampf mit einem Angstthema zu machen, als die drängenden Probleme dieses Landes endlich zu lösen.

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